Die in den nachfolgenden Prüfverfahren beschriebenen Methoden sind fundamental für die praktische Arbeit von professionell arbeitenden Usability Engineering Fachleuten und haben über die Jahre in die Usability Engineering Literatur und entsprechenden Ausbildungsreihen Einzug gehalten.
Die in der Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) erschienene »Ergonorm« ist ein Verfahren zur Konformitätsprüfung von Software auf der Grundlage von DIN EN ISO 9241 Teile 11 und 110.
»Ergonorm: Ein Verfahren zur Konformitätsprüfung von Software auf der Grundlage von DIN EN ISO 9241«
Die Ergonorm wurde im Anschluss mehrere Jahre durch ein Experten-Gremium der Deutsche Akkreditierungsstelle Technik GmbH (DATech) – später Deutsch Akkreditierungsstelle (DAkkS) – im »Leitfaden Usability« aufgegriffen und weiterbearbeitet. Er war lange verbindlich von Prüfstellen anzuwenden, die von der DAkkS akkreditiert wurden. Inzwischen hat die DAkkS die Verfahren als verbindliche Richtlinien für diese Zwecke zurückgezogen.
Das Verfahren beschreibt wichtige Bausteine eines Usability-Engineering-Prozesses innerhalb der Entwicklung interaktiver Produkte und Dienstleistungen, denn Usability Engineering wird in den herkömmlichen Vorgangs- und Prozessmodellen für die Software-Entwicklung i.d.R. nicht berücksichtigt. Zudem enthält es wichtige Hinweise zur Verbesserung der Projektpraxis, ersetzt jedoch nicht die fachliche Ausbildung oder Fortbildung für die Rollenträger im Usability Engineering.
DIN SPEC 92412 (zurückgezogen)
»Ergonomie der Mensch-System-Interaktion – Auditverfahren für den Entwicklungsprozess interaktiver Produkte auf der Grundlage von DIN EN ISO 9241-210«
Inzwischen erfolgte durch das Expertengremium des DIN eine Überarbeitung des Auditverfahrens, das sich stärker an den Bewertungsdiemensionen anderer Reifegradmodelle orientiert:
DIN EN ISO 9241-220
Ergonomie der Mensch-System-Interaktion – Teil 220: Prozesse zur Ermöglichung, Durchführung und Bewertung menschzentrierter Gestaltung für interaktive Systeme in Hersteller- und Betreiberorganisationen.
Neben den im »Ergonorm-Verfahren« dokumentierten Methoden stützen wir uns zudem auf den »Qualitätsstandard für Usability Engineering«. Der Qualitätsstandard soll für Praktiker eine konkrete und somit nützliche Anleitung für die Planung und Durchführung professioneller Aktivitäten entlang der Usability-Engineering-Prozesse bereitstellen, gleichzeitig Anforderungen an die Qualität der Ergebnisse (Arbeitsprodukte) dieser Aktivitäten liefern und Aufschluss über die für die Durchführung der Aktivitäten notwendigen fachlichen und personalen Kompetenzen geben.
Qualitätsstandard für Usability Engineering:
»Der Qualitätsstandard für Praktiker. Eine konkrete Anleitung für die Planung und Durchführung professioneller Aktivitäten entlang der Usability-Engineering-Prozesse: Anforderungen an die Qualität der Ergebnisse (Arbeitsprodukte), die Engineering-Aktivitäten und die für die Durchführung der Aktivitäten notwendigen fachlichen und personalen Kompetenzen«